Eingeklemmter Nerv: Ursachen, Symptome und wirksame Behandlungsmöglichkeiten

Ein eingeklemmter Nerv kann zu erheblichen Schmerzen und Einschränkungen im Alltag führen. Betroffene erleben oft plötzliche, stechende Schmerzen, die in verschiedene Körperbereiche ausstrahlen können. In diesem Artikel erfahren Sie, was genau hinter einem eingeklemmten Nerv steckt, wie Sie die Symptome erkennen können und welche Behandlungsmöglichkeiten - von physiotherapeutischen Maßnahmen bis hin zu Salben und Cremes - zur Linderung der Beschwerden verfügbar sind.

Eingeklemmter Nerv: Ursachen, Symptome und wirksame Behandlungsmöglichkeiten Image by Tumisu from Pixabay

Was ist ein eingeklemmter Nerv und warum verursacht er Schmerzen?

Ein eingeklemmter Nerv (auch als Nervenkompressionssyndrom bekannt) entsteht, wenn übermäßiger Druck auf einen Nerv durch umgebendes Gewebe ausgeübt wird. Dies kann durch Knochen, Knorpel, Muskeln oder Sehnen verursacht werden. Der Druck stört die normale Funktion des Nervs und führt zu Schmerzen, Taubheitsgefühlen und anderen Beschwerden.

Die Schmerzempfindung entsteht, weil der Druck auf den Nerv die Reizweiterleitung stört. Nerven sind für die Übertragung von Signalen zwischen dem Gehirn und dem restlichen Körper verantwortlich. Wenn ein Nerv komprimiert wird, können diese Signale nicht mehr ordnungsgemäß weitergeleitet werden. Dies führt zu einem erhöhten Schmerzempfinden, da der Körper auf diese Weise auf die Störung aufmerksam macht.

Häufige Ursachen für eingeklemmte Nerven sind degenerative Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle, Arthritis, repetitive Bewegungen bei bestimmten Tätigkeiten oder Verletzungen. Auch Überlastung, falsche Körperhaltung oder anatomische Besonderheiten können dazu beitragen, dass ein Nerv unter Druck gerät.

Häufige Symptome und wie man einen eingeklemmten Nerv erkennt

Die Symptome eines eingeklemmten Nervs können je nach betroffenem Nerv und Schweregrad der Kompression variieren. Zu den klassischen Anzeichen gehören:

  • Akute, scharfe oder brennende Schmerzen im betroffenen Bereich

  • Ausstrahlende Schmerzen entlang des Nervenverlaufs

  • Taubheitsgefühle oder Kribbeln (“Ameisenlaufen”)

  • Muskelschwäche in der betroffenen Region

  • Gefühl von “einschlafenden” Gliedmaßen

  • Verschlimmerung der Symptome bei bestimmten Bewegungen

Besonders häufig sind eingeklemmte Nerven im Nacken- und Rückenbereich, was zu Ausstrahlungen in Arme oder Beine führen kann. Ein klassisches Beispiel ist der Ischias-Nerv, der bei Kompression Schmerzen vom unteren Rücken bis in die Beine verursachen kann.

Die Diagnose erfolgt in der Regel durch eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der der Arzt nach Druckpunkten sucht und die Beweglichkeit sowie neurologische Funktionen testet. In manchen Fällen werden bildgebende Verfahren wie MRT oder Röntgen eingesetzt, um die genaue Ursache der Nervenkompression zu identifizieren.

Effektive Behandlungsmöglichkeiten zur Linderung eines eingeklemmten Nervs

Die Behandlung eines eingeklemmten Nervs zielt darauf ab, den Druck vom Nerv zu nehmen und die Entzündung zu reduzieren. Je nach Schweregrad und Ursache stehen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung:

  1. Ruhe und Schonung: In der akuten Phase ist es wichtig, den betroffenen Bereich zu entlasten und übermäßige Belastung zu vermeiden.

  2. Physiotherapie: Gezielte Übungen können helfen, Verspannungen zu lösen, die Beweglichkeit zu verbessern und den Druck auf den Nerv zu reduzieren. Ein Physiotherapeut kann individuelle Übungsprogramme zusammenstellen.

  3. Manuelle Therapie: Chiropraktische Behandlungen oder osteopathische Techniken können in manchen Fällen die Kompression lösen und Schmerzen lindern.

  4. Wärme- und Kältetherapie: Je nach Stadium der Erkrankung kann die Anwendung von Wärme oder Kälte Schmerzen lindern und Entzündungen reduzieren.

  5. Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Paracetamol können zur Schmerzlinderung eingesetzt werden. Bei starken Schmerzen werden manchmal auch verschreibungspflichtige Medikamente wie Muskelrelaxantien oder spezielle Nervenschmerzmittel verordnet.

  6. Injektionstherapie: Bei hartnäckigen Beschwerden können Kortison-Injektionen direkt in den betroffenen Bereich die Entzündung reduzieren und Schmerzen lindern.

In schweren Fällen, bei denen konservative Behandlungsmethoden nicht ausreichen oder wenn neurologische Ausfälle drohen, kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um den Druck vom Nerv zu nehmen.

Salben und Cremes gegen Nervenschmerzen im Vergleich

Topische Präparate wie Salben und Cremes können eine wertvolle Ergänzung zur Behandlung von eingeklemmten Nerven darstellen. Sie bieten den Vorteil, dass sie direkt am Schmerzort angewendet werden können und in der Regel weniger Nebenwirkungen haben als systemisch wirkende Medikamente.


Produkt Wirkstoff Haupteigenschaften Preisbereich
Voltaren Schmerzgel Diclofenac Entzündungshemmend, schmerzlindernd 10-15 €
Kytta Salbe Beinwell-Extrakt Pflanzlich, schmerzlindernd, entzündungshemmend 8-12 €
Finalgon Nonivamid, Nicoboxil Durchblutungsfördernd, wärmend 9-14 €
Dolobene Heparin, Dexpanthenol, Dimethylsulfoxid Abschwellend, entzündungshemmend 12-18 €
Capzasin Capsaicin Wirkt gegen Nervenschmerzen durch Ablenkungseffekt 15-20 €

Preise, Raten oder Kostenschätzungen in diesem Artikel basieren auf den neuesten verfügbaren Informationen, können sich jedoch im Laufe der Zeit ändern. Unabhängige Recherchen werden empfohlen, bevor finanzielle Entscheidungen getroffen werden.


Die Wirksamkeit der verschiedenen Produkte hängt stark vom individuellen Fall ab. Während Diclofenac-haltige Präparate wie Voltaren vor allem entzündungshemmend wirken, setzen Produkte mit Capsaicin auf einen anderen Wirkmechanismus: Sie überreizen die Schmerzrezeptoren und führen so längerfristig zu einer verminderten Schmerzwahrnehmung.

Naturheilkundliche Alternativen wie Arnika- oder Beinwellsalben können bei leichteren Beschwerden ebenfalls hilfreich sein. Sie sind besonders für Patienten geeignet, die chemische Wirkstoffe vermeiden möchten oder diese nicht vertragen.

Die Anwendung sollte in der Regel mehrmals täglich erfolgen, wobei die Salbe sanft in die Haut einmassiert wird. Wichtig ist, dass topische Präparate als Ergänzung zur Hauptbehandlung verstanden werden sollten und nicht als alleinige Therapieoption.

Ein eingeklemmter Nerv sollte stets ernst genommen werden, da ohne angemessene Behandlung chronische Schmerzen und bleibende Nervenschäden entstehen können. Die Kombination verschiedener Therapieansätze – von physikalischen Maßnahmen über Medikamente bis hin zu topischen Präparaten – bietet die besten Aussichten auf eine erfolgreiche Behandlung und vollständige Genesung.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken und sollte nicht als medizinischer Rat betrachtet werden. Bitte konsultieren Sie einen qualifizierten Arzt für eine personalisierte Beratung und Behandlung.